Öko-Autofahren – wie man Treibstoff spart

 

Diese Richtlinien sollen dem Leser einen guten Einblick in die Grundlagen und Prinzipien des ökologischen Autofahrens vermitteln. Es werden mehrere beachtenswerte Strategien zur Benzinersparnis erläutert, die der Durchschnittsautofahrer einsetzen kann, um schnell eine bedeutende Verbesserung seines Spritverbrauchs zu erreichen. Das trifft vor allem auf Fahrer von Privatfahrzeugen, Firmenwagen, LKW und Bussen zu , denen allen dies zu Nutzen kommen kann.

Zusätzlich ist es selbstverständlich, dass der geringere Treibstoffverbrauch auch noch einen direkten und positiven Einfluss auf die Emissionen der Fahrzeuge mit sich bringt, was eine zusätzliche Geldersparnis bedeutet. Der richtige Fahrstil kann zu einer im Durchschnitt 5% bis 10%igen Treibstoffersparnis führen, und in Einzelfällen sogar bis zu 20% ausmachen. Die unten dargestellten Maßnahmen teilen sich in zwei Hauptgruppen auf, nämlich Strategien, die vor der Fahrt und solche, die während der Fahrt zum Einsatz kommen: Die ersteren sind strategische und taktische Entscheidungen, die vor Fahrtantritt zu treffen sind, während sich die letzteren auf Verhaltensmaßnahmen während des Fahrens konzentrieren, jedoch ohne die strengste Einhaltung der Verkehrsordnung zu kompromittieren, zumal Energieersparnis niemals auf Kosten der Verkehrssicherheit gehen sollte. Schließlich muss auch noch berücksichtigt werden, dass sich Fahrzeuge stark voneinander unterscheiden und dass aus diesem Grunde sowohl der Kraftstoffverbrauch als auch die Abgase von vielen verschiedenen Gegebenheiten abhängen: beispielsweise von fahrzeugbedingten Faktoren wie Fahrzeugtyp, Hubraum, ob Diesel oder Benzin, technologische Ausstattung und Kilometerstand einerseits, und bedienungsabhängigen Faktoren, wie Geschwindigkeit, Beschleunigung, eingelegtem Gang, Straßengefälle bzw. –steigung und Außentemperatur andererseits.

 

Diesen Voraussetzungen zufolge können sich leichte, gegebenenfalls auch, im ungüstigsten Falle, extreme Variationen im Bezug auf die erzielbare Treibstoffersparnis beim Vergleich zweier Fahrzeuge einstellen, wenn der Fahrer die vorgeschlagenen Maßnahmen befolgt. Aus diesem Grunde wäre es vielleicht ratsam, wenn der Leser sich die allgemeinen sich hinter jeder Strategie verbergenden Grundsätze zu eigen macht anstatt sich krampfhaft an die angegebenen Ziffern und Messungen zu klammern.

 

Haftungsausschluss:

Im Interesse der Sicherheit ist es wichtig, zu betonen, dass das vorgeschlagene Fahrverhalten zum Zwecke der Treibstoffersparnis lediglich als eine Art Richtlinie angesehen werden soll, die vom jeweiligen Fahrer, wenn möglich, berücksichtigt werden soll und keinesfalls eine neue Vorschrift darstellt, die unbedingt verpflichtend ist. Das bedeutet, dass der Fahrer in allererster Linie und stets eingedenk seiner eigenen Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer, sein Fahrzeug unter Einhaltung der Straßenverkehrsordnungsregeln durch den Verkehr manoevrieren muss; und erst dann können, unter Berücksichtigung der vorherrschenden Straßenverhältnisse, wie Verkehrsaufkommen, Beschaffenheit der Straße, Witterung usw, die vorgeschlagenen Maßnahmen zum Einsatz gelangen. 

 

Vorbereitende Schritte

  1. Reifendruck und Achseinstellung:

    1. Wenigstens einmal im Monat den Reifendruck prüfen und auf den in der Betriebsanleitung des Autoherstellers empfohlenen Druck unter Berücksichtigung der besonderen Erfordernisse der jeweiligen Autofahrt aufpumpen. Dabei ist es ratsam, die Druckmessung bei kalten Reifen vorzunehmen. Außerdem ist beim Fahren mit niedrigem Reifendruck die Sicherheit nicht gewährleistet, da geringer Druck sich negativ auf die Straßenlage und die Bremswege auswirkt.
    2. Die Räder müssen richtig zueinander ausgerichtet sein, um den Rollwiderstand der einzelnen Räder gegeneinander so niedrig wie möglich zu halten. Wenn das Auto nicht mehr geradeaus fährt, sondern auf eine Seite gezogen wird, sollte man eventuell die Achseinstellung überprüfen; dies ist im allgemeinen ein Hinweis darauf, dass die Lenkgeometrie nicht mehr stimmt.
  2. Seien Sie nett zu Ihrem Fahrzeug:

    1. Der Motor muss richtig eingestellt sein, damit das Fahrzeug sparsam betrieben werden kann; bitte beachten Sie dabei die Empfehlungen in der Betriebsanleitung des Herstellers zur richtigen Wartung Ihres Wagens.
    2. Die Luftfilter sind staubfrei zu halten, da der Motor bei schmutzigen und verstopften Filtern nicht seine Höchstleistung erreichen kann; ein Motor, der sich unterhalb seiner Bestleistung dreht, verschwendet unnötig Benzin. Es genügt, sich die Filter gut anzuschauen, um festzustellen, ob man sie ersetzen sollte. Diese Untersuchung sollte zusätzlich zu dem in der Anleitung empfohlenen, in regelmäßigen Abständen durchzuführenden Filteraustausch stattfinden.
    3. Wählen Sie das passende Öl, und nur von allerbester Qualität, mit der vom Hersteller in der Betriebsanleitung empfohlenen Viskositätsklasse. Altöl oder Öl der falschen Viskositätsklasse kann den Treibstoffverbrauch erhöhen.

  3. Planen Sie Ihre Fahrt:

    1. ​Planen Sie im voraus, verbinden Sie mehrere Fahrten miteinander, um verschiedene Besorgungen auf einmal zu erledigen und legen Sie Ihre Fahrt zeitlich so, dass Sie nicht zur Hauptverkehrszeit unterwegs sind. So verkürzen Sie nicht nur die Zeit, in der der Wagen gefahren wird, sondern Sie können auch verkehrsreiche Strecken umfahren, der Motor hat weniger Leerlauf, wird seltener gestartet und Sie stehen nicht im ständig stockenden Verkehr. Außerdem schaden Fahrstrecken von weniger als fünf Kilometern der Umwelt am meisten, wobei der Motor auch noch den meisten Sprit verbraucht, da er nie seine optimale Betriebstemperatur erreicht.
  4. Reduzieren Sie Ihr Ladegewicht und den Luftwiderstand Ihres Fahrzeuges:

    1. Entfernen Sie allen unnötigen Ballast, den Sie im Auto mit sich herumschleppen, denn ein leichteres Fahrzeug hat einen niedrigeren Reifenrollwiderstandsfaktor. In der Tat entspricht die Kraft, die zur Überwindung des durch das Fahrzeuggewicht verursachten Rollwiderstandes benötigt wird, direkt proportional der Geschwindigkeit und das bedeutet, dass die erforderliche Energie kontinuierlich ansteigt, je schneller man fährt. Dazu kommt noch, dass kleinere Fahrzeuge mehr von zusätzlichem Ladegewicht betroffen sind als größere.
    2. Entfernen Sie alles vom Dach des Fahrzeuges, also Gepäckträger, Fahrrad-, Ski- und sonstige Ständer, wenn sie nicht unbedingt benötigt werden, weil diese die Aerodynamik des Wagens erheblich beeinträchtigen. Ein aerodynamisches Fahrzeug hat eine geringere Fahrtwindresistenz und die Energie, um diese Luftresistenz zu überwinden, steigt mit ungefähr der dritten Potenz der Geschwindigkeit.
  5. Melden Sie sich bei Mitfahrgemeinschaften an

    1. Autofahrer können rechtzeitig ihre geplanten Reisen bei Mitfahrzentralen im Internet ankündigen; dadurch können sie Passagiere finden, mit denen sie die Reise zusammen unternehmen können. Auf diese Weise wird der Individualverkehr begrenzt, was sowohl den Fahrern als auch der Umwelt zugute kommt: So fahren weniger Autos auf den Straßen und die Fahrer bekommen einen Teil der Fahrtkosten zurück.

Während der Fahrt:

  1. Legen Sie den richtigen Gang ein: 

    1. Der Motor sollte immer mit der richtigen Umdrehungszahl laufen und dafür ist der der Geschwindigkeit entsprechende Gang einzulegen; der Drehzahlmesser ist eine nützliche Hilfe und zeigt an, wann man am besten hinauf- bzw. herunterschaltet. Bei den meisten Verbrennungsmotoren beruht der Treibstoffverbrauch auf der Geschwindigkeit geteilt duch die Umdrehungszahl. Der Motor läuft am besten, wenn das Fahrzeug mit dem geringsten Spritverbrauch seine Höchstleistung erreicht. Das passiert, wenn der Motor sich mit der korrekten Umdrehungszahl pro Minute dreht, das heißt ungefähr 1800-2500 Umdrehungen pro Minute (UpM) für Benziner und 1500-2000 UpM für Dieselfahrzeuge. Jedoch ist der optimale Drehzahlbereich von Motor zu Motor unterschiedlich, und auch von Verkehr und Witterungsbedingungen abhängig; nähere Informationen finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeuges.
  2. Möglichst vorausschauend fahren:

    Als Autofahrer müssen Sie bemüht sein:
    1. dichtbefahrene Strecken zu umfahren; dadurch vermeidet man stockenden Verkehr und kann eine konstante Geschwindigkeit beibehalten: durch eine gleichmäßige Fahrweise wird kein Treibstoff verschwendet.
    2. einen sicheren Abstand zwischen den Fahrzeugen einzuhalten; und zwar, indem Sie auf genügend Platz zwischen Ihrem und dem Wagen vor Ihnen achten, müssen Sie nicht scharf bremsen. Der Bremsweg ist kein festgesetzter Abstand, sondern ändert sich aufgrund der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit: je höher das Tempo, desto länger der Bremsweg.
    3. vorausschauend zu fahren, weil Sie so unnötige Beschleunigung und sinnloses Bremsen vermeiden; denken Sie daran, dass die Ampel bald auf Grün umschalten kann, und fahren Sie entsprechend, so dass nicht ständig gebremst und dann wieder gestartet werden muss (die Sicherheit soll aber das oberste Gebot bleiben); man sollte sich genug Zeit lassen, um nur sanft jeweils bremsen oder beschleunigen zu müssen.
  3. Schalten Sie den Motor ab, auch wenn Sie nur kurz anhalten: 

    1. Es lohnt sich, den Motor auch für kurze Zeit abzustellen, da man dadurch den Spritverbrauch und den CO2 Ausstoß drosseln kann, also zum Beispiel, wenn man sich einer Bahnschranke nähert oder dort warten muss. Selbst bei einem Leerlauf von 20 Sekunden verbraucht man mehr Treibstoff als wenn man den Motor neu anlässt. Jedoch darf diese Sparmaßnahme niemals die Verkehrssicherheit beeinträchtigen: der Motor sollte nur in überschaubaren Situationen ausgeschaltet werden, wenn absolute Sicherheit gewährleistet ist. 
  4. Offene Fenster und Klimaanlage: 

    Autofahrer müssen erkennen, was von beiden einer gegebenen Situation besser entspricht, und zwar aus folgenden Gründen:
    1. Geöffnete Fenster beeinträchtigen die Aerodynamik des Fahrzeuges und erhöhen den Luftwiderstand. Das Öffnen von Seitenfenstern hat eine negative Auswirkung auf den Spritverbrauch, der mit zunehmender Geschwindigkeit steigt. Außerdem verursachen offene Fenster zu viel Lärm bei höherem Tempo.
    2. Das Einschalten der Klimaanlage bedeutet eine Mehrbelastung für den Motor und das führt, selbst bei gleichbleibender Geschwindigkeit, zu höherem Treibstoffverbrauch.
    3. Wenn man jedoch jedoch entscheiden möchte, ob man geöffneten Fenstern oder der Klimaanlage den Vorrang geben sollte, so wäre die beste Lösung, bei hoher Geschwindigkeit mit geschlossenen Fenstern zu fahren, weil man dadurch den Luftwiderstand verringert, um dann auch noch, wenn möglich ohne Klimaanlage, die natürlich Ventilation des Fahrzeuges auszunutzen, während es bei geringem Fahrtempo sinnvoller wäre, die Fenster zu öffnen.
  5. Fahren Sie im verbrauchsgünstigsten Tempo:

    1. Ein guter Fahrstil ist ein umweltbewusster Fahrstil. Viele Autos haben heutzutage einen Bordcomputer, der automatisch die optimale Geschwindigkeit bei niedrigstem Spritverbrauch kalkuliert. Versuchen Sie also, so lange wie möglich diese optimale Geschwindigkeitsspanne einzuhalten. Bei vielen Fahrzeugtypen liegt sie zwischen 40 -60km/h (25 – 40mph) und, wenn Sie es nicht sehr eilig haben, warum fahren Sie nicht wie ein umweltfreundlicher Mensch und nicht wie ein Rennfahrer?

Wenn Sie zu diesem Thema neues Gedankengut beitragen möchten – und sei es auch nur einen einzigen Satz – oder wenn Sie ausführlichere Informationen anfordern möchten – eventuell haben Sie sogar einen Fehler entdeckt - dann wenden Sie sich bitte an project@integreen-life.bz.it

 

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